Durch ihren starken zweiten Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften hatte sich Larissa für die Deutschen Meisterschaften in Erfurt qualifiziert, die erstmal als Teil der TT-Finals stattfanden. Sie ist damit die erste Teilnehmerin der Deutschen Meisterschaften unserer 2016 gegründeten TTSG, und auch die letzte Teilnahme einer Spielerin von Urania liegt über 20 Jahre zurück. Respekt!
Während die acht Topfavoritinnen im Einzel erst in der K.O.-Runde einstiegen, mussten die restlichen Spielerinnen in Dreiergruppen um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. Larissa hatte mit Janina Kämmerer (2.Liga) und Eireen Kalaitzidou (3.Liga) zwei starke Gegnerinnen in der Gruppe. Obwohl es leider nicht zum Satzgewinn reichte, hat Larissa starke Bälle gespielt und konnte am Ende trotzdem mit ihrer Leistung zufrieden sein.
Im Doppel ging es an der Seite der ehemaligen Hamburgerin Amelie Rocheteau gegen die späteren Drittplatzierten Katharina Michajlova und Kathrin Mühlbach an den Tisch. Sie hatten Spaß zusammen und konnten gegen die Favoritinnen sogar einen Satzgewinn verbuchen. Deutsche Meisterin im Dameneinzel wurde übrigens Annett Kaufmann.
Da man ja nicht jeden Tag mit einer Teilnehmerin der Deutschen Meisterschaften quatschen kann, habe ich die Chance genutzt, Larissa noch ein bisschen zu ihren Eindrücken auszufragen.
Moin Larissa, du hast ja 2015 schonmal bei den Deutschen Meisterschaften, damals in Chemnitz, mitgespielt. Was war besser, Chemnitz oder Erfurt?
Damals Chemnitz habe ich selber noch in der zweiten Liga gespielt und war mehr in dem Spielrhythmus und an das Niveau gewöhnt. Ich glaube, ich konnte Erfurt viel mehr genießen, auch unter dem Aspekt, dass ich da für mich eher den olympische Gedanken sehe, nachdem ich bei den Norddeutschen Meisterschaften ein bisschen über mich hinausgewachsen bin. Einfach dass meine Teilnahme ein Lohn für lange Arbeit in früheren Jahren war. Ich habe das super genossen, es war eine richtig gute Atmosphäre, eine echt große Veranstaltung. Unter dem Aspekt Event war Erfurt viel größer als Chemnitz, weil sich der Sport ja auch in kommerzieller Art und Weise weiterentwickelt hat, z.B. mit den Livestreams.
Ja, das fand ich auch cool. Ich konnte mir im Urlaub deine Spiele live im Stream anschauen, da haben sich die Zeiten wirklich geändert. Hast du Rituale vor dem Spiel?
Also normalerweise muss ich immer vorher ziemlich viel schlafen. Früher waren es mal so zehn Stunden. Das passt jetzt nicht mehr ganz, glaube ich, aber ausgeruhter Schlaf ist auf jeden Fall eine gute Idee. Ich bin auch eigentlich gerne ein bisschen alleine vorm Spiel, nochmal so für mich. Wobei in Erfurt, muss ich ehrlich sagen, habe ich beides auch versucht umzusetzen, aber da waren einfach andere Dinge. Vielleicht stand dann doch eher im Fokus, die Atmosphäre aufzusaugen, jeden Punkt irgendwie alles zu geben. Sich zu freuen, wenn man einen Punkt gemacht hat und sich nicht zu ärgern, wenn man einen nicht gemacht hat. Sollte man zwar immer machen, aber das ist mir, glaube ich, an dem Wochenende noch ein bisschen besser gelungen. Ich freue mich einfach, dass die Saison so zu Ende gegangen ist und ich das nochmal mitnehmen konnte.
Zur neuen Saison habt ihr euch bei der ersten Damen mit Jenni, Anna und Sarah ziemlich verstärkt… nie mehr Kampf um den Klassenerhalt?
Schauen wir mal, ob wir tatsächlich nochmal Richtung Aufstieg gucken können. Auf jeden Fall, unabhängig von den sportlichen Zielen, sind wir eine Truppe, wo wir uns alle schon länger kennen. Und so vielleicht dann auch mehr dieser freundschaftliche Aspekt eine Rolle spielt, im Vergleich zu den vorherigen Mannschaften, wo ich auf ähnlichem Niveau unterwegs war. Das ist einfach nochmal eine ganz andere Perspektive. Auch darauf freue ich mich.
Larissa, ich wünsche euch einen guten Start in die neue Saison!
Foto: Larissa (rechts) mit Betreuerin Nancy in Erfurt